1.Preis – Innovationsquartier: „Heimatblick“ – ZINCOLI-KAMIN, Stolberg
1.Preis Wettbewerb 2021 im Wettbewerb Landmarke „Zincoli-Kamin“ in Stolberg. Innovatives Gewerbeareal rund um den geschichtsträchtigen Zincoli-Kamin. Mit dem Künstler Jochen Damian Fischer und Stefan Link Landschaftsarchitekten. In Realisierung.
STÄDTEBAULICHE LEITIDEE
Der Entwurf sieht ein buntes, lebendiges Stadtquartier mit hohem
Aufenthaltswert vor. So kann ein kreatives und produktives Arbeitsumfeld
für Start-ups entstehen, in welchem der Zincoli-Kamin die zentrale
Rolle einnimmt. Durch die neue Erlebbarkeit erfährt er zudem eine
Wertsteigerung und wird zur identitätsstiftenden Landmarke. Die lange
Historie des Ortes wird aufgegriffen und gestalterisch, durch die Interpretation
der ortsprägenden Motive, in die Gegenwart transformiert.
Dabei entsteht ein eigenständiger Stadtbaustein mit hohem Wiedererkennungswert
und großer Strahlkraft - auch über die Stadtgrenzen
Stolbergs hinaus.
Lageplan 1:500
STADTMÖBEL
Betrachtet man das für Stolberg und die Region so bedeutende Zink
unter dem Mikroskop, fällt auf, dass die Partikel des Zinkstaubs als
kleine Ringe in Erscheinung treten. Gestalterisch wird diese Form der
Ringe aufgegriffen und in quartiersprägende Elemente übersetzt. Diese
Stadtmöbel begleiten die Besucher*innen auf dem Weg durch die
Grünanlage und werden als Sitzgelegenheiten oder temporäre Wasserspiele
ausgestaltet. Nicht zuletzt wird der Kamin selbst von solch einem
Ring umgeben und fügt sich harmonisch in die Freiraumgestaltung ein.
Als Material für diese Elemente wird ein durch Kupfer gefärbter Beton
gewählt, um sowohl einen Bezug zur Geschichte des Ortes herzustellen,
als auch um farblich mit dem Kamin in Verbindung zu treten - es
entsteht ein spezifisches und einzigartiges Gesamtbild.
Schnitt durch den 80m hohen Kamin
STÄDTEBAULICHES GRUNDKONZEPT
Das neue Areal ist durchzogen von einer Grünzone die zum flanieren
einlädt. Im Zentrum dieser grünen Lunge des Quartiers befindet sich
der neue - alte Zincoli-Kamin. Alle Gebäude sollen gleichermaßen am
Leben und Arbeiten rund um den Kamin partizipieren, daher orientieren
sie sich gleichrangig in Richtung der Mitte. Der Rhythmus in dem die
Baukörper den Zincoli-Boulevard säumen, leitet sich aus der Stellung
der historischen Baukörper des Zinkhütter Hofs ab. Das neue Quartier
ergänzt so den Bestand, bei einer gleichzeitig hohen Eigenständigkeit.
Die neuen Bausteine reagieren auch in ihrer Höhenentwicklung auf die
umliegende Bebauung und ergänzen behutsam das städtebauliche
Weichbild. Zudem begünstigt die lockere Setzung der Gebäude Einblicke
und Sichtbezüge auf das Areal und den Kamin.
Schnitt durch den Kamininnenraum
VEGETATION
In den Randbereichen des Areals findet sich heute bereits eine wesentlich dichtere Vegetation
als in unmittelbarer Nähe des Kamins. Diese Verteilung wird im neuen Grünkonzept
aufgegriffen und weitergeführt. Gestalterisch werden kleinere und mittelhochwachsende autochthone
Baumarten gewählt. Diese werden je nach Situation in Hochbeeten, Pflanzkübeln
oder Vertiefungen der Siegelschicht eingebracht. Damit eine Bepflanzung mit Bäumen unter
dem Aspekt der notwendigen Vollversiegelung überhaupt möglich ist, wird in den Bereichen
der Baumpflanzungen vor dem Abdichten ein Schacht ausgehoben, damit die Bäume dort
genügend Platz zum wachsen haben. Das entstandene Aushubmaterial wird dezentral als
Hügel aufgeschüttet und ebenfalls abgedichtet.
Lageplan 1:1000
Blick vom Zinkhütterhof
© Jochen Damian Fischer, Künstler
Fernwirkung aus den Himmelsrichtungen N|O|W|S
Grundrisse und Querschnitte durch den Zincoli-Kamin
Schnitt durch das Quartier
© Jochen Damian Fischer, Künstler
© Jochen Damian Fischer, Künstler
© Jochen Damian Fischer, Künstler
© Jochen Damian Fischer, Künstler
Modelstudie, zentraler Kaminschacht
© Jochen Damian Fischer, Künstler
Blick bei Nacht, aus Richtung Donnerberg