Bauakademie, Berlin
„Es waren dann doch alle etwas verdutzt auf der Pressekonferenz, die heute im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung stattfand: „Wie verbindlich sind denn jetzt die Gewinnerentwürfe?“, fragte eine Journalistin. „Was soll denn genau in der Bauakademie stattfinden?“. Und vielmehr: „Wo sieht man denn überhaupt Schinkel?“…“ aus Baunetz 07.05.2018, „Fünf Gewinner – Programmwettbewerb Bauakademie Berlin entschieden“
In Abhängigkeit vom Stand der Sonne und dem Winkel der Betrachtung wird die Fassade entweder als Abstraktion oder als eine unscharfe Nachzeichnung vertrauter Linien, Formen und Proportionen wahrgenommen. Dabei spielt die Erscheinung mit den Sinnen des Betrachters, so sanft, wie in einem schönen Tag gewordenen Traum.
Dieses geschickte Spiel mit der Verfremdung, des überlieferten Bildes, evoziert eine Neue Anschauung und Wahrnehmung durch den Betrachtenden. So soll die Fassade „...gesehen und nicht einfach nur wiedererkannt werden“. (Viktor Sklovskij, aus "Kunst als Verfahren" 1916)
Durch die programmatische Nutzungsvielfalt, die seit den ersten Plänen Schinkels die Mauern der Akademie beherbergt, soll eine bunte Übersetzung unserer Interessen und soziokulturellen Aspekte ermöglicht werden.
Das kreative und kommunikative Miteinander bilden den Nährboden für ein rastloses schaffen von Baukultur. So soll im Sinne Ihres Erbauers der Inhalt zum Gredo der Intension unseres Bauens manifestiert werden.
„Phlegma, sei es körperlich oder geistig, ist ein sündhafter Zustand für den, der in Zeiten der Bildung lebt.“ (Karl Friedrich Schinkel, 1781 - 1841)