3.Preis, Neue Mitte Neuhausen

3.Preis, Neue Mitte Neuhausen – Wir freuen uns über den 3.Preis für unseren innovativen Ansatz. Herzlichen Dank an das gesamte Wettbewerbsteam in Zusammenarbeit mit Daniel Nicolas Lenz.

3.Preis, STUDIO-MRA
Blick auf den Festplatz

Aufgabenstellung

Nichtoffener städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit Ideenteil und vorgeschaltetem Auswahl- / Losverfahren „Neue Dorfmitte Neuhausen, Gemeinde Offenberg“

Auslober: Gemeinde Offenberg

Die Gemeinde Offenberg erstellt derzeit ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK). Ein Schwerpunkt der Umsetzung des ISEK und Wettbewerbsgegenstand (Realisierungsteil) ist die Neugestaltung einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von ca. 3,53 ha im Ortskern von Neuhausen.

Ziel ist es, eine qualitätsvolle Mischnutzung sowie einen Dorf- und Festplatz auf dem Areal entstehen zu lassen, eingebunden in das bestehende Ortsbild. Der Ideenteil bezieht einen Teilbereich des alten Ortskerns mit ein, um eine adäquate Verbindung der Neuplanung mit dem bestehenden Ortszentrum zu schaffen. Außerdem besteht hier der Bedarf einer Neuordnung, bzw. -gestaltung durch die anstehende Umnutzung eines Leerstands.

Auszug aus dem Preisgerichtsprotokoll:

STUDIO-MRA – 3.Preis, Neue Mitte Neuhausen

„Die Arbeit zeichnet sich durch die lockere Platzierung von mehreren in sich stimmigen Wohnhöfen auf dem Grundstück aus.
Durch die Verschwenkung der Höfe entstehen angenehme (Zwischen-)Räume, die als Grünzüge oder als Anger ausformuliert werden.
Angebote unterschiedlicher Wohnformen lassen eine lebendige Durchmischung erwarten.
Die erreichte Geschoßfläche liegt knapp im durchschnittlichen Bereich.
Eine Wohnverkehrsstraße verbindet die Egger Straße mit der Wildenforster Straße, die Engstellen der Anger dosieren den Verkehr auf selbstverständliche Weise.

Die Wegeführung für Radfahrer und Fußgänger durch den Grünbereich bietet schöne Qualitäten.
Die Anbindung des Dorfplatzes an die historische Dorfmitte ist räumlich gut und schlüssig gelöst, Dorfplatz und Nahversorger sind richtig platziert.

(…) Die Vorschläge zur Neuordnung des Ideenteils werden positiv bewertet.
Insgesamt stellt die Arbeit einen wertvollen Beitrag für die Aufgabenstellung dar.“


Niederschrift über die Sitzung des Preisgerichts am 21.03.2024
Ort: Sporthalle der Grundschule Neuhausen, Schulstraße 5, 94560 Offenberg

SYNTHESE STADT & LAND – STÄDTEBAULICHE LEITIDEE

Die Fusion aus Stadt und Dorf bildet den Kern der städtebaulichen Leitidee. Die traditionelle Trennung von städtischen und ländlichen Lebensmodellen wird aufgehoben und schafft eine neue Form der Begegnung und des Zusammenlebens. Dabei sind die Vorteile beider Lebenswelten gewinnbringend miteinander vereint, so dass die Idee Bestehendes weiterzudenken und zu transformieren, ohne dabei als Fremdkörper in Erscheinung zu treten gelingt. Inspiriert durch gewachsene dörfliche Strukturen, entsteht ein neuer innovativer städtebaulicher Hybrid. Zu den angrenzenden Rändern der bestehenden baulichen Strukturen reagieren wir mit einer kleinteiligen Körnung, um die kontextuelle Bebauung aufzugreifen und weiterzudenken. Zum Dorfanger hin, kann über eine Verdichtung der Baukörper konzentrierter Wohnraum geschaffen und der Versiegelungsgrad geringgehalten werden. Die portionierten Gebäudestrukturen erinnern an typisch landwirtschaftliche Gehöfte.

Auch Nahversorger und Parkhäuser greifen diese Typologie ländlicher Nutzbauten auf. Auf dem Dach des Nahversorgers wird die kleinteilige Struktur des Dorfes aufgenommen und zusätzlicher Wohnraum geschaffen.

Im Ideenteil ensteht so ein grüner Beipass zur Straße, der den alten Ortskern mit dem Festplatz fußläufig verbindet. Es entsteht ein kleiner Anger zwischen dem neuen Dorfbrunnen an der Kirchentreppe und dem neuen Maibaum auf dem Festplatz. Der Festplatz wird so zum Vermittler zwischen Alt und Neu. Es wird ein Platz zwischen Kirche und Nahversorger aufgespannt. Die längerfristige Verbindung eröffnet die Perspektive auf eine neu erlebbare Ortsmitte. Die Einmündung an der Prangerstrasse wird dabei entschärft, so dass der MIV vom Fußgänger- und Fahrradverkehr getrennt wird.

Die neue Ortsmitte lässt sich in zwei bis vier Bauabschnitten entwickeln. Jeweils eine Parkgarage und erweiterbares nahwärmenetz wird mit der wachsenden Zahl der Bewohnenden Menschen mitgedacht.

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