Kindertagestätte, Husum
Der Baukörper wird als schützende Geste so auf dem Grundstück angeordnet, dass eine großzügige Eingangssituation entsteht. Die Situation des „Ankommens“ kann hier verortet werden. Alle Parkierungen sind kompakt im nördlichen Bereich des Grundstücks angeordnet. „Wenn es mal schnell gehen muss“ – wird zuätzlich eine „Kiss & Ride Parkierung seitlich zur Ferdinand-Tönnies-Straße angeboten – .
Fahrradstellplätze werden in ausreichender Anzahl im Wetter geschützten Eingangsbereich angeboten. Im hinteren Bereich, vom Baukörper gegen die Straße geschützt, entsteht eine 1200qm große zusammenhängende Außen- Spielfläche. Die Kuben differenzieren sich in der Höhenstaffelung und spiegeln so die geclusterte Anordnung der Gruppenpaare im Inneren wieder. Ein 2. BA lässt sich dadurch einfach und wirtschaftlich ergänzen.
Das Gebäude behauptet sich eigenständig und ist durch eingeschnittene Höfe, gleichzeitig mit den angrenzenden Grünraum verzahnt. Es schafft den Übergang ,als vermittelndes Bindeglied, zwischen den Korngrößen der bestehenden Baumassen, des heterogen geprägten baulichen Kontexts.
Image / architektonische und gestalterische Qualität / Besonnung
Der Name und das Logo (Viereckiges Schneckenhaus) der KiTa „SNICKENHÜÜS“ entstehen aus der Idee kleine maßstäblich Einheiten zu bilden – Schneckenhäuschen. Der Ausdruck des Gebäudes soll entsprechend freundlich, maßstabsgerecht und zeitgemäß sein. Der identitätsstiftende Ausdruck ist einer KiTa angemessen und vermittelt Innen und Außen einen wohnlichen Charakter.
Die gewählte architektonische Form des sich verzahnenden eingeschossigen
Gebäudes verleiht dem Gebäude ein Gesicht nach allen vier Seiten hin. Es gibt keine
Rückseite am Gebäude. Es löst auf diese Weise die komplexen Anforderungen an
die einheitliche Besonnungsrichtung aller Gruppenräume und Höfe durch Südsonne.
Die eigenständige Funktion und Gliederung des Gebäudes zeigt sich klar und direkt nach
außen.
Funktion / Organisation
Für die unterschiedlichen Nutzungen des Neubaus wird eine einfache, flexible
Gebäudestruktur entwickelt.
Baukörperform und Fassadenstruktur spiegeln die innere Organisation und die
dynamischen Prozesse der KiTa wieder. Das Gebäude bildet einerseits das
vorliegende Raumprogramm ab, andererseits kann die Gebäudestruktur flexibel auf
sich ändernde Vorgaben reagieren.
Die komplexen Nutzungen werden funktional unter Berücksichtigung des jeweiligen
Bedarfs gegliedert und inhaltlich kombiniert.
Die Gruppenräume sind wie gefordert direkt mit den Intensivräumen und den
Schlafräumen verbunden, alle Räume haben zudem einen direkten Zugang zum
Flur, wodurch eine flexible Nutzung ermöglicht wird. Die Gruppenräume und
Intensivräume erhalten zusätzlich über die jeweils zugeordneten Hofflächen eine
Erweiterung der zu nutzenden Flächen nach Draußen.
Die gegenüberliegenden Wände innerhalb der Höfe können multifunktional bespielt
werden. Hier sind z.B. Tafelflächen, Pflanztöpfe, Klettergriffe und
Ausstellungsflächen denkbar.
Es gibt kontrollierte Eingänge zur KiTa im Eingangsbereich mit einer Sauberlaufzone und Windfang sowie dem Außenspielbereich über 2 Schmutzschleusen mit integrierten Garderoben.
Als Verbindungselement der einzelnen Gruppen spannt sich die Magistrale als
Bewegungsachse zwischen Eingang und Garten auf und beinhaltet Flächen wie
Essräume, Halle, Malwände und Spielflächen.
Alle Bereiche werden barrierefrei erschlossen und im Brandfall kann ebenerdig nach
draußen geflüchtet werden, ohne dass Kinder eine Treppe überwinden müssen.