Auftakt zum Werkstattverfahren: Viele Ideen für den neuen Schloßberg in Pforzheims Mitte

Planwerkstatt Schlossberg Pforzheim
Partizipation in Aktion

Pforzheim. Es sind die ersten vielversprechenden Schritte für ein komplexes Werkstattverfahren, um den Schloßberg neu zu gestalten: Bei der Auftaktveranstaltung im Luthersaal erklärte Professor Ludwig Wappner vom Expertenkreis und gleichzeitig Vorsitzender des Gestaltungsbeirats, die Besonderheit des Ortes und seine räumlichen Bezüge. Er wünsche sich eine große Offenheit in der Diskussion über die Entwicklung des Schloßbergs.

„Es ist schon vieles vorhanden, es muss nur zum Leben erweckt werden.“ Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler und Oberbürgermeister Peter Boch betonten die große Chance für die Innenstadt.

Den 60 anwesenden Architekten, Vertretern der Stadtverwaltung, kulturellen und sozialen Einrichtungen sowie interessierten Bürgern stellten sich die drei beauftragten Büros vor. Laut städtischem Planungsamtschef Reinhard Maier sollen sie gemeinsam mit unterschiedlichen Schwerpunkten und unter größtmöglicher Bürgerbeteiligung die Vision eines „lebendigen Knotenpunkts“ entwickeln. Die Erfahrungen bringen sie alle offensichtlich mit. Das Karlsruher Büro Agence Ter, das Stuttgarter Studio Malta mit Lavaland/Treibhaus Berlin sowie das Stuttgarter STUDIO-MRA mit dem Büro Daniel Schönle werden am Samstag, 22. Oktober, bei der Planungswerkstatt ab 10 Uhr am Schloßberg 6 Anregungen von Interessierten aufnehmen. Sie wollen ein städtebauliches Konzept für das Gebiet oberhalb der Östlichen Karl-Friedrich-Straße entwickeln.

Dabei sind die Büros beauftragt, sowohl mit dem Erhalt der bestehenden Bauten, die sich im städtischen Besitz befinden, als auch ohne diese Gebäude zwei Varianten zu planen. Die Themen Wohnen und Mobilität sollen dabei genauso wie Freiräume und die Klimaanpassung eine zentrale Rolle spielen, um den Aufenthalt für die Bürger angenehm zu machen Eine gläserne Werkstatt soll laut Planungsamtschef Maier am 2. Dezember stattfinden. Erste Zwischenergebnisse werden dann am 19. Januar präsentiert, um diese nach erfolgtem Feedback und Anregungen aus Begleit- und Expertenkreis und der Öffentlichkeit fertigzustellen. Auf Empfehlung des Expertenkreises soll sich der Gemeinderat dann im Frühjahr für eins der drei Strukturkonzepte entscheiden und den Startschuss für die weiteren Schritte zur Entwicklung des Schlossbergs geben.

Die Schlossberghöfe in unmittelbarer Nähe zum Schloßberg

Im Herzen der Stadt entsteht ein neues Quartier. Ein Quartier zum Leben, Arbeiten und Wohnen. Geplant ist ein Mix aus kleinem und großem Einzelhandel, Gastronomie, Kitas, urbanem Wohnraum, Büros und Freiräumen. Ein Stück neue Stadt entsteht. Und über allem: Der Schloßberg mit der Schloßkirche St. Michael. Ein Wahrzeichen, das eine Verbindung mit der Innenstadt eingehen soll. Das gesamte Projektareal umfasst etwa 30.000 Quadratmeter. Das Gebäude beinhaltet eine Grundfläche mit etwa 9500 Quadratmetern.

Die Freiflächen und Straßen schlagen mit etwa 14500 Quadratmeter zu Buche Insgesamt sollen vier Baukörper im Rathaushof und nördlich der Fußgängerzone mit 140 Wohnungen, zwei Kitas, Supermärkten und Einzelhandel, Gastronomie sowie einem Kulturraum entstehen. Das Technische Rathaus wird als Neubau mit Infopunkt Bauen und zwei Tiefgaragen errichtet. Der Baustart für das Megavorhaben ist m Januar gewesen. Der Investor Ten Brinke hat mit dem Baufeld 1 begonnen, um das Neue Technische Rathaus bis Ende 2023 fertigzustellen. In der Bauphase 2 entstehen ab 2023 drei Gebäude, zuvor wird das Technische Rathaus abgerissen.

Veröffentlicht: 21.10.2022

Pforzheim+ Aktualisiert: 21.10.2022 18:52 Uhr

Martina Schaefer Zur Autorenseite

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